Viele soziale Einrichtungen werden keine Unterstützung durch Hilfefonds erhalten
„Ohne konkrete Finanzspritzen droht uns der Kahlschlag bei der Sozialen Infrastruktur in Deutschland. Auf schwammig umschriebene Fonds können unsere Einrichtungen sich nicht verlassen“, befürchtet Werner Hesse, Geschäftsführer des Paritätischen. Der Abschlussbericht sieht Hilfefonds für einige soziale Einrichtungen vor. Die Ausgestaltung ist jedoch noch weitestgehend unklar. Hesse erkennt an, dass die Kommission die sozialen Einrichtungen unterstützen möchte. Gleichzeitig befürchtet er, dass die Hilfen nicht ausreichend sind und viele Einrichtungen durch das Netz fallen. „Gerade Landes- und kommunal finanzierte Einrichtungen werden aus den Hilfefonds keinen Cent sehen. Das umfasst Eingliederungshilfe, Jugendhilfe, Studentenwerke, Jugendherbergen oder auch gerade so wichtige Einrichtungen wie die Tafeln. Aber gerade die brauchen jetzt Planungssicherheit. Hier muss von der Bundesregierung nachgebessert werden“, so Werner Hesse weiter.
90 Prozent aller Einrichtungen befürchten Schließung
In der vergangenen Woche veröffentlichte der Paritätische Gesamtverband eine Umfrage, nach welcher 90 Prozent aller Paritätischen Einrichtungen Angst vor der Schließung durch hohe Gaspreise haben. Dazu Werner Hesse: „Die drohende Insolvenz vieler sozialer Einrichtungen ist eine akute Gefahr und muss dringend abgefedert werden. Hier muss die Bundesregierung über die Forderung der Kommission weit hinausgehen und konkrete finanzielle Hilfen bereitstellen. Und wem der Bund formal nicht helfen darf, müssen die Länder helfen.“
Direkthilfe für die Ärmsten dringend notwendig
Weiterhin unzufrieden ist der Paritätische mit den Vorschlägen für die Hilfen ärmerer Haushalte. Was es dringend brauche, sind Direkthilfen für die Ärmsten. Der Paritätische fordert eine unverzügliche Anhebung der Regelsätze um 200 Euro.